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Wie man sich bettet, so liegt man - Schlafunterlage

Der Schlafsack hält von oben warm, nicht aber von unten. Das ist Aufgabe der Unterlage, die gleichzeitig auch dämpfend gegen den harten Untergrund wirken soll.

Je dicker sie ist, um so besser wird der Schlaf sein. Aber um so schwerer hat man tagsüber zu schleppen.

Es muss also ein guter Kompromiss gefunden werden...


Systeme

es gibt zwei untreschiedliche Mattenarten:

  1. Schaumstoff: dieser Mattentyp besteht aus isolierendem Schaum, der je nach Struktur und Aufbau mehr oder weniger gut isoliert und das Schlafen etwas weicher macht. Wirklich komfortabel ist eine Schaumstoffmatte nicht, dafür aber ist sie leicht, lange haltbar und sehr widerstandsfähig. Tagsüber kann sie auch als Sitzunterlage oder für ein kurzes Mittagsschläfchen genutzt werden. Sie wird aufgrund ihres sperrigen Fomates i.d.R. außen am Rucksack befestigt.
  2. Luft: dieser Mattentyp isoliert durch Luft, oft in Verbindung mit zusätzlich wärmendem Füllmaterial. Im aufgeblasenen Zustand dämpft die Luft und erhöht den Komfort gegenüber Schaumstoff enorm. Dem besseren Schlaf stehen aber ein höheres Eigengewicht und eine höhere Reparaturanfälligkeit gegenüber. Auch benötigt es etwas Zeit, die Matte aufzublasen oder wieder von der Luft zu befreien. Flickzeug sollte man immer dabei haben, denn wenn die Matte Luft verliert, ist es mit dem Komfort vorbei. Wird die Matte nicht verwendet, sollte man sie im aufgeblasenen Zustand lagern (z.B. unter dem Bett)

Meine Anforderungen

  1. einfach in der Handhabung
  2. schnell einsatzbereit
  3. komfortabel genug, um mehrere Nächte nacheinander auf ihr verbringen zu können
  4. leicht und kleines Packmaß

Meine Vorauswahl

folgende Matten sind in meiner Vorauswahl:

Isomatte

Therm-a-Rest Z Lite Isomatte
Therm-a-Rest Z Lite Isomatte

Therm-a-Rest Z Lite Isomatte

Der US-Hersteller Cascade Designs, Ltd. ist mit seinen Isomatten, ultraleichten Schlafsäcken und Zubehör seit über 35 Jahren marktführend im Bereich Outdoor-Komfort und weltweit die meistverkaufte Marke.

Beschäftigt man sich mit Schaumstoffmatten, stößt man bald auf die Therm-a-Rest Z Lite. Das Z steht für die Z-förmige Faltung, was im Gegensatz zu einfachen, runden Isomatten zu einer Platzersparnis führt. Sie ist konstruiert wie ein Eierkarton, wodurch die Konstruktion bei gleichem "Komfort" dünner und leichter ausfallen kann als andere Isomatten. Auch die Wärmeisolation soll so erhöht werden. Sie ist unempfindlich, robust, wasserunemfpindlich, lange haltbar und immer sofort einsatzbereit.

Gewicht: 410g, 183x51x2cm, Packmaß: 13x14,5x51cm, R-Wert: 2.2 (bis 0°C)

Bei Globetrotter: 40€ (aber es sieht so aus, als ginge sie aus dem Programm)

Fazit: einfach und gut.

Luftmatratze

Therm-a-Rest TT Trail lite
Therm-a-Rest TT Trail lite

Therm-a-Rest TT Trail lite

eine selbstaufblasbare Matte, die mit einigen zusätzlichen Pustern noch härter gemacht werden kann. Isolierende Schaumstoffeinlage, bis 38mm dick.

Gewicht: 920g, 183x51x3,8cm, Packmaß: 27x16cm, R-Wert: 3.4,

Bei Globetrotter: 72€

Als komfortablere Variante gibt es die Therm-a-Rest TT Trail Pro

Fazit: Komfortabel, aber schwer.

McKinley Trekker M25 light
McKinley Trekker M25 light

McKinley Thermomatte Trekker M25 light

McKinley stellt  für INTERSPORT her, die Produkte sind nur dort erhältlich. eine weitere selbstaufblasbare Matte, auf die ich durch einen Vergleichstest mit der Therm-a-Rest TT Trail light aufmerksam wurde. 

Im Komfort hat sie gegenüber der Therm-a-Rest etwas schlechter abgeschnitten, weil dünner (25mm), aber Gewicht, Packmaß und vor allem der Packsack, der umgestülpt als Kopfkissen genutzt werden kann, sprechen für diese Matte. Nebenbei auch der Preis.

Gewicht: 840g, 186x51x2,5cm, Packmaß: 30x14cm, R-Wert: 3-4,

Bei Amazon: 41€, kostenlose Lieferung

Fazit: interessant wegen kleinem Packmaß und Pillow-Funktion.

Therm-a-Rest NeoAir XLite
Therm-a-Rest NeoAir XLite

Therm-aRest NeoAir XLite

das Leichtgewicht unter den Luftmatrazen

Diese Matratze ist der Hammer, wenn es auf das Gewicht ankommt. Dabei ist sie höher als die Trail lite. Sie kann vom Frühjahr bis zum Herbst eingesetzt werden. Sie wird über den Mund aufgeblasen werden, also nicht selbstaufblasbar.

Gewicht: 356g (Regular), 183x51x6,3cm, Packmaß: klein wie 'ne Literflasche, R-Wert: 3,2,

Bei Amazon: 160€

Fazit: kleinstes Packmaß, sehr leicht, aber teuer.

Exped Synmat 7 MW
Exped Synmat 7 MW

Exped Synmat 7 MW

- wenn's warm sein soll -

Exped steht für Expedition Equipment, die Firma sitzt in Zürich, entwickelt Outdoorprodukte und läßt China, Taiwan und Südkorea fertigen.

Diese Matratze wurde von einem Globetrotter-Mitarbeiter empfohlen und soll hohen Liegekomfort mit sehr guter Isolierleistung vereinen. 8 Luftkammern verteilen die Luft durch eine Kunstfasterfüllung, die durch eine integrierte Pumpe von Hand eingeblasen wird - also kein selbstaufblasendes Modell.

Trotzdem recht einfach im Handling, das Aufblasen dauert aber einige Minuten, dafür gelangt keine feuchte Luft in die isolierende Füllung.

Gewicht: 1.025g, 183x65x7cm (allerdings kompakt zu verpacken), R-Wert: 4.9 (bis -7°C)

Bei Globetrotter erhältlich für 150€.  

Fazit: Komfort hat seinen Preis. Mit Abstand die schwerste Matte

Friluft Canisp Sitzkissen
Friluft Canisp Sitzkissen

Frilufts Canisp Sitzkissen

der kleine Luxus beim Leichtwandern. Das Kissen ist nicht zum Übernachten gedacht, sondern um aus einem Sitzplatz einen trockenen zum machen. Im Zelt hat der Rucksack in der Apsis eine trockene Unterlage und es gibt bestimmt noch eine ganze Reihe kleiner Luxusverwendungen.

Wiegt fast nix (40g) und nimmt nicht viel Platz weg.

Da kommen gleich zwei mit.

Bei Globetrotter für 6 € zu haben. Ein stolzer Preis für ein 29x34cm großes Stück Polyethylen. Aber Luxus war schon immer etwas teurer.

Meine Entscheidung

The Winner is: Therm-a-Rest Z-Lite.

Weil die Matte leicht und strapazierfähig ist. Und auch mal außerhalb des Zeltes als Unterlage dienen kann. Für die Pause zwischendurch oder um Abends bei einem Glas Wein zu lagern.

 

Das erste Testschlafen bei mir zu Hause auf dem Teppichboden fiel allerdings enttäuschend aus:

Die Unterlage ist sehr hart. Durchschlafen war unmöglich.

 

Update 22.5.16: Mittlerweile konnte ich die Matte draußen im Zelt testen. Das Ergebnis fiel besser aus. Auf Rasen ist die Matte bequem und gleicht leichte Bodenunebenheiten zufriedenstellend aus.

Aber die Unterseite ist sehr glatt, ebenso wie der Zeltboden. Ist der Boden unter dem Zelt nicht ganz eben, findet man sich morgens (oder nachts, als ich aufwachte) in einer Zeltecke wieder.

Hier muss ich noch nach Abhilfe suchen. Eine Idee ist: ein Teppichgleitschutz von IKEA. Ich werde es testen. 



Wandern auf dem E1

Ferslia (Norwegen, Fylke Trøndelag) ↔️ Cellole (Italien, Latium)

219 Tage  | 5.298 km




Drymat